Jasna Góra

Jasna Góra

Freitag, 26. August 2016

Ehe - Teil 2

Im Jahre 2006 ließen meine Eltern sich scheiden. Nun war ich da schon 21 Jahre alt und sehr viele Menschen, allen voran die Schwester meiner Mutter, wiederholten matraartig, dass ich doch schon groß sei und selbständig und dass das für mich doch alles nicht so schlimm sei.

Doch! Das war es.
Erstens habe ich keine Geschwister und seit 2006 habe ich keine Familie mehr. Ich habe noch einen Vater und eine Mutter, aber eben keine Familie. Kann man den Unterschied verstehen. Der zweite Punkt ist, dass "große" Kinder anders unter einer Scheidung leiden. Das hat mir später auch mal eine Psychotherapeutin erzählt. Große Kinder denken dann oft, dass all die Jahre nur ein Betrug waren, also dass die Eltern die Ehe jahrelang nur vorgegaukelt haben.

Ich wurde schon öfter gefragt, ob wegen der Scheidung meiner Eltern Angst habe, mich zu binden. Nein, Bindungsängste habe ich keine. Im Gegenteil, meine Sehnsucht nach einer Ehe wurde durch die Scheidung meiner Eltern noch größer. Wohl aber merke ich hier und da, dass ich Angst habe, dass meine Ehe auch scheitern könnte.

Eigentlich hatte ich mir immer vorgestellt, dass ich dann irgendwann einmal einen Mann kennenlerne und mich verliebe und das dann der Mann für's Leben ist.

Es kam aber nicht so.

2007 lernte ich in meiner Pfarrei einen Mann kennen. Er sprach mich nach der Messe einfach an. Wir unterhielten uns lange. Er sagte, dass er zu einem Gebetskreis gehe und fragte mich, ob ich auch kommen wolle. Ich sagte zu. (Dieser Gebetskreis besteht übrigens heute immer noch und ich habe dort Freundinnen für's Leben gefunden.) Im Laufe der Zeit verbrachten der junge Mann und ich immer mehr Zeit zusammen, wir unterhielten uns und stellten fest, dass wir in vielen Dingen gleich dachten. Es schien irgendwie alles gut zu passen, ich hätte mir nie träumen lassen, dass es junge Männer gibt die so denken, wie ich. Und ich dachte eben, mit diesem Mann möchte ich meine Leben verbringen. Doch von seiner Seite aus blieb alles in der Schwebe. Er macht hier und da so Andeutungen, aber es blieb alles in der Schwebe. Irgendwann wollte ich Klarheit und suchte das Gespräch. In dem Gespräch blickte ich in Abgründe, in menschliche Abgründe. Ich kann das hier nicht alles aufzählen. Das End vom Lied war, dass er meinte, er empfinde nichts für mich und heiraten wolle er schon gar nicht. (Der gute Mann tauchte übrigens wenige Wochen später mit einer neuen Frau auf, was dann auch nicht hielt. Und etwa 1 Jahr später wurde er Vater eines unehlichen Kindes.)

Somit waren für mich erst einmal sämtliche Zukunftsperspektiven im privaten Bereich geplatzt. Heute bin ich dankbar dafür, aber damals habe ich eine Weile gebraucht, bis ich es akzeptieren konnte. Ich habe dann meinen Magister gemacht.
Schon 2007 hatte ich angefangen, Polnisch zu lernen. Meine Magisterarbeit befasste sich mit dem polnischen Messianismus. Auf Anraten eines Professors, beschloss ich nach Abgabe der Arbeit spontan, ein Praktikum in Polen zu machen. Diese Aktion stand finanziell gesehen auf sehr wackeligen Beinen, aber es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Fortsetzung folgt.

Donnerstag, 18. August 2016

Heilige Anna

Heute darf ich ein schönes Video von einer meiner Lieblingskirchen teilen.
Natürlich Barock :)