Jasna Góra

Jasna Góra

Donnerstag, 30. Juni 2016

Fokussierung

Neulich stand ich im Supermarkt vor einem Regal und überlegte intensiv welches Produkt ich nun nehmen solle. Dabei nahm ich die Geräuschkulisse um mich herum wohl wahr, beachtete sie aber nicht weiter. Für mich ist das nur ein Geräuschbrei.

Plötzlich merkte ich, dass eine Frau offenbar schon mehrmals versucht hatte, mich anzusprechen. Sie wollte gerne an mir vorbeigehen, mein Einkaufswagen stand aber im Weg. Hoppla.

Manchmal wünsche ich mir in solchen Situationen, die Leute hätten etwas weniger Hemmungen, mich einfach anzutippen. Oder mit der Hand in meinem Blickfeld herumzuwedeln. Wenn ich in Gedanken versunken bin, und irgendwo stehe, wo es ohnehin laut ist, merke ich nicht, wenn jemand mit mir spricht.

Immerhin ist aber genau diese Möglichkeit, Umgebungsgeräusche völlig auszublenden, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren, der Grund, warum ich meistens recht entspannt unterwegs bin. Man kann sich etwas besser von der Außenwelt - sagen wir - distanzieren.

Ein Priester legte mir einmal nahe, die Schwerhörigkeit auch positiv zu sehen. Ich hätte die Möglichkeit, mir das zu verschaffen, was viele Normalhörende sich nicht verschaffen könnten, nämlich Ruhe. Die Ruhe wiederum würde mir eine viel intensivere Gottesbegegnung ermöglichen.

Montag, 20. Juni 2016

Sehen

Eine Tübinger Ordensschwester feierte kürzlich ihr 60-jähriges Professjubiläum. Sie bedankte sich mit einer Karte für die Glückwünsche. In dieser Karte stand ein Gedicht über das Sehen, den ich als visuell denkender Mensch hier gerne teilen möchte.

"Unser Sehen ist sehr kostbar.
Es lässt und Menschen und die Umgebung vielseitig wahrnehmen. Es bereichert so das Leben und unser Barmherzig-Sein.
Mit der Sprache der Augen dem anderen Freundlichkeit und Wohlwollen zeigen. Dem anderen bei der Begegnung einen aufmerksamen Blick schenken.
Mit wachsamen Blicken um sich schauen, ob mein Handeln nötig ist und hilfreich.
Den anderen anschauen, um ihm dadurch ansehen zu schenken.
Korrekturen einsehen und veränderungsbereit sein.
Sich vor dem Wegsehen und Übersehen in Acht nehmen.
Unangenehmes oder kleine Fehler großherzig übersehen.
Bei Fehlverhalten Nachsicht und Vergebung schenken."

Sr. Ursula Bittner

Sonntag, 19. Juni 2016

Treppenplatz in Polen

Da Krakau ein Städtepartnerschaft mit Nürnberg hat, findet sich dort eine Treppe mit einem Selbstporträt des Nürnberger Malers Albrecht Dürer:

https://www.facebook.com/MadeinKrakow/photos/a.293511750798698.1073741828.293488414134365/639567229526480/?type=3&theater

Nimmt man einen etwas größeren Kontext in den Blick, dann sieht die Treppe jedoch nicht mehr ganz so romantisch aus, wie auf dem Foto von Przemek Czaja ;-)

http://20lat.dom-norymberski.com/projekt20/olaf-prusik-lutz/