Jasna Góra

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Samstag, 19. März 2016

Schwerhörigkeit als Vorteil?

Der Kolumnist Harald Martenstein scheint inzwischen schwerhörig zu sein. In einer Kolumne in der Zeit schreibt er über den Vorteil der Schwerhörigkeit.

http://www.zeit.de/zeit-magazin/2016/09/harald-martenstein-kommunikation-diskussion-hoeren-schwerhoerigkeit

Dass Hörgeschädigte als gute Zuhörer gelten, kommt mir bekannt vor. Mir wurde auch schon gesagt: "Danke, Sarah, dass du mir so lieb zugehört hast." Der hörende Mann meiner hörgeschädigten Freundin hat es etwas anders ausgedrückt: "Ihr seid immer der Mülleimer. Alle Leute erzählen euch ihren Mist, weil ihr sie beim Reden nicht unterbrecht und sie immer so aufmerksam anschaut."

Ein Satz von Harald Martenstein gefällt mir besonders: "Widerspruch, der lange, komplexe Antworten provoziert, kann ich mir wegen meines Gehörs nicht mehr leisten." Das ist ein Punkt, der mich manchmal sehr belastet, dass ich nämlich in kontroversen Diskussionen oder bei Meinungsverschiedenheiten gehörmäßig oft gar nicht mitkomme und deswegen auch nicht in der Lage bin, meine Meinung oder meine Position zu erläutern. Da fühle ich mir sehr schnell ohnmächtig. Manchmal kann ich damit gut leben, aber manchmal gibt es natürlich auch Situtationen, wo ich meine Meinung gerne verteidigen würde. Und wenn man sich dann so ohnmächtig fühlt, ist das einfach blöd.

Dass die Menschen netter sind, wenn man nicht immer hört, was sie sagen, würde ich unterstreichen wollen ;-)

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