Jasna Góra

Jasna Góra

Mittwoch, 27. Juli 2016

Ehe - Teil 1

Manch einer wird sich vielleicht gewundert haben, warum die Beiträge auf diesem Blog in den letzten Monaten spärlich geworden sind. Das hatte einen guten Grund.

Ich habe eine Weile gezögert, ob ich darüber schreiben soll, habe nun beschlossen, es zu tun. Denn es ist auch die Geschichte eines persönlichen Glaubenswegs. Außerdem passt die Geschichte auch gut in die Diskussionen dieser Tage - Amoris laetitia und so.

Schon als kleines Mädchen hatte ich den Wunsch, zu heiraten und Kinder zu haben. Gerne auch mehrere, denn ich bin Einzelkind und habe immer etwas darunter gelitten, keine Geschwister zu haben.

Nun leben wir in einer ziemlich übersexualisierten Welt, in der Sex häufig nichts mehr mit Liebe, Hingabe und Leben zu tun hat, sondern zu Ware verkommen ist. Man gilt heute als unnormal, wenn man mit 14 noch keinen Sex hatte. Das war in den 1990ern auch schon so. Man wurde zum Gespött der Klasse, wenn man mit 14 noch Jungfrau war. Es gibt also einen starken gesellschaftlichen Druck in dieser Hinsicht.

Wie ich dem Druck standhielt, weiß allein Gott. Einerseits machte ich mir noch nicht so viel aus Jungs. Hobbies, meine Freundinnen und Lernen für die Schule waren mir wichtiger. Ich hatte Freundinnen, die in dieser Hinsicht genaus dachten, wie ich. Spott und Außenseiterdasein war ich auf Grund meiner Behinderung ohnehin schon gewohnt, da kommt es auf etwas mehr oder weniger auch nicht drauf an. Und irgendwo tief immer Inneren wusste ich, dass Keuschheit sehr wichtig ist, und dass Sex in die Ehe gehört. Natürlich hatte auch ich eine Phase, wo ich Gott und der Kirche kritisch gegenüberstand, aber irgendwo im Inneren war mir einfach klar: Das stimmt so, wie die katholische Kirche es lehrt.

In den Anfangsjahren des Studiums litt ich auch nicht sonderlich unter dem Alleinsein. Neue Stadt, neue Leute, interessante Forschungsgebiete, Auslandssemester. Währende meinem Auslandssemester in Frankreich begann ich, täglich die heilige Messe zu besuchen, ich lernte Jugend 2000 und die Gemeinschaft Emmanuel kennen. Es waren spannende Jahre. Aber der Wunsch nach einer Partnerschaft und Ehe war unterschwellig immer da.

Nun war die Sache die, dass mir persönlich der Glaube so wichtig ist, dass ich mir nicht vorstellen konnte, einen Mann zu heiraten, der mit dem Glauben nichts anfangen kann. Der Glaube bestimmt alles, meine Einstellungen, meinen Tagesablauf, mein Wochenende (ja, nix Sektfrühstück sonntags um 11). Gerade in der heutigen Zeit ist es gar nicht leicht, einen Partner zu finden, der da auf derselben Wellenlänge liegt. (Zumal ich aus Sicht der meisten Christen wohl eher zu den sogenannten "Dunkelkatholiken" gehöre. Wer nicht weiß was Dunkelkatholiken sind: hier und hier) Ich wollte auf dem Gebiet aber keine Kompromisse machen. Ich wollte einen Mann, für den Gott genauso wichtig ist, wie für mich. Für den die Sakramente genauso wichtig sind, wie für mich.

Fortsetzung folgt...

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