Jasna Góra

Jasna Góra

Sonntag, 26. April 2015

Aufwachen

Die meisten Menschen haben wohl einen Wecker, der sie am Morgen aus dem Schlaf klingelt - zumindes in unseren Breiten.

Nun ist es ja so, dass viele Wecker einen recht hohen Weckton haben. Was macht man da, wenn man eine Hochtonschwerhörigkeit hat und solche Frequenzen manchmal noch nicht mal mit Hörgerät hört.

Nun, eine hörgeschädigte Freundin von mir erzählte einmal, dass sie zu Hause immer von ihrem Mann geweckt wird.

Auch ich wurde zunächst von meinen Eltern geweckt. Mit dem Wechsel aufs Gymnasium musste ich dann aber früher aufstehen, als meine Eltern. Ich bekam zunächst so einen Piep-Wecker, den ich natürlich nicht hörte. Schließlich tauschte ich den Wecker mit meinem Vater. Mein Vater hatte nämlich einen Wecker, der einen sehr, sehr tiefen Ton von sich gab, den man auch sehr laut stellen konnte.

Als ich dann zum Studieren wegging, wollte ich gerne einen eigenen Wecker haben. Einen, der den Bedürfnissen von Hörgeschädigten gerecht wird. Ich kaufte mir einen Lichtwecker. Damit meine ich jetzt nicht diese neumodischen Lichtwecker, die den Sonnenaufgang simulieren. Nein, ich meinen so einen Wecker. Der blitzt und das weckt einen sehr gut! Der kostete damals ca.150 Euro und ich ließ ihn mit zum Geburtstag schenken. (Für nervaufreibende Anträge auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse hatte ich keine Nerven, obwohl es da einen gesetzlich geregelten Anspruch gibt und 150 Euro ja weit mehr ist, als ein normaler Wecker - also ein Wecker für Hörende - so kostet.)

Zwei Nachteile hat der Wecker aber doch: Es ist ein Funkwecker und wenn man mehr als 1000 km von Frankfurt entfernt ist, funktioniert er nicht mehr, weil er dann das Funksignal nicht empfängt. Für Auslandsaufenthalte, die ja in einem Studium heutzutage zwangsläufig vorkommen, muss man sich etwas anderes überlegen. Den zweiten Nachteil bemerkte ich, als ich in einem Studentenwohnheim wohnte, in dem keine Rollos existierten: Das Wecken mit den Lichtblitzen funktioniert nur dann, wenn der Raum, in dem man schläft, einigermaßen dunkel ist. Es braucht also den Kontrast. Das kann im Sommer etwas schwierig werden, wenn man nicht unbedingt um 4 Uhr morgens aufstehen muss. Ich habe auf diese Weise einmal meine Mitbewohnerin verärgert. Der Wecker blitzt nämlich nicht nur, er gibt auch ein Piepsignal ab, das ich nicht höre. Da ich Sonntags schon um 8 Uhr in die Messe gehe, stelle ich mir auch für Sonntag den Wecker. Nun ja, ich merkte das Blitzen nicht, weil es eben schon so hell im Zimmer war. Meine Mitbewohnerin hörte aber das Piepen und hämmerte entnervt gegen die Wand.

Ich legte mir also noch einen Reisevibrationswecker zu, den kann man auch im Ausland benutzen, er ist sehr handlich, und er ist auch nicht so teuer. Man legt ihn unter das Kopfkissen und dann weckt er durch Vibration. Auch sehr zuverlässig, da die Vibration viel stärker ist, als zum Beispiel beim Handy.

Wie ich früher auf Reisen wach geworden bin, weiß ich gar nicht mehr. Mit 16 war ich zum ersten Mal auf Sprachreise in Südfrankreich, ich glaube, da habe ich mich einfach von meiner Zimmergenossin wecken lassen. Wie ich es bei der zweiten Reise gemacht habe, wo ich ein Einzelzimmer hatte, weiß ich schon gar nicht mehr. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich den schweren, sperrigen und unhandlichen Brumm-Wecker meines Vaters mitgenommen habe. Und ein Handy hatte ich ja damals auch noch nicht.

Licht- oder Vibrationssignale kann man auch für Telefonklingeln, Haustürklingeln etc. benutzen, dafür gibt es sogenannte Lichtsignalanlagen.

Neuerdings müssen ja in allen Häusern Rauchmelder eingebaut werden, die auch alle einen schönen hohen Piepton haben, den ich natürlich im Schlaf ganz toll höre. Auch da gibt es die Möglichkeit, das mit einem Vibrationskissen verbinden zu lassen, allerdings bedenken Vermieter so etwas nicht, wenn sie Rauchmelder einbauen lassen. Soweit ich weiß, haben nicht alle Rauchmelder die entsprechende technische Ausrüstung und es ist - wie immer - nicht ganz klar, wer dann die Kosten trägt. Den Rauchmelder müsste eigentlich der Vermieter zahlen, das Vibrationskissen dann die Krankenkasse.

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