Jasna Góra

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Freitag, 17. Juli 2015

Frauenpriester

Im Moment beschäftige ich mich mit kontroversen Themen. In meinem letzten Post war es Abtreibung, nun also die Frage, warum Frauen in der katholischen Kirche nicht Priester werden dürfen.

Das Thema ist gerade etwas aktuell, zum einen, weil Georg Dietlein jüngst einen Brief an eine katholische Studentin geschrieben hat, die gerne Priesterin werden möchte. Darin versucht er, das Ganze aus theologischer Sicht zu erklären.
Für mich ist es auch deswegen aktuell, weil ich am Sonntag in einer Heiligen Messe war, wo der Pfarrer in den Fürbitten dafür gebetet hat, dass Frauen Priester werden dürfen.

Nun, ich habe kein Problem damit, dass Frauen in der Katholischen Kirche nicht Priester werden können. Wirklich begründen kann ich meine Meinung allerdings nicht. Ich kann nur sagen, was mich an der Debatte um das Frauenpriestertum immer stört.
Das, was mich an der Debatte stört, ist, dass die BefürworterInnen des Frauenpriestertums immer damit argumentieren, dass Frauen in der katholischen Kirche auch Führungspositionen übernehmen können sollen (Hier z.B. ist von "Leitungsfunktionen" die Rede.)

Führungsposition? Seit wann ist die Kirche ein Unternehmen? Ich dachte bisher immer, die Kirche sei der mystische Leib Christi und die Priesterweihe ein Sakrament. Auf ein Sakrament habe ich keinen Rechtsanspruch.

Führungsposition? Das klingt irgendwie so nach "Machtposition". Für mich ist das Priesteramt aber keine Machtposition. Sicher, unsere Priester sind unsere Hirten und als solche führen sie die Herde. Hirte sein bedeutet aber auch Verantwortung. So müssen die Hirten ihre Herde vor den Wölfen verteidigen. Manchmal opfern sie dafür auch ihr eigenes Leben.

Für mich ist das Priesteramt ein Kreuz. Wo Christen verfolgt werden, da werden die Priester immer besonders stark verfolgt. Dazu braucht man sich nur einmal die Geschichte der katholischen Kirche Polens während der beiden Dikaturen des 20. Jahrhunderts anschauen. Oder die Geschichte der Orthodoxen Kirche in der kommunistischen Sowjetunion. Oder die Geschichte der katholischen Kirche in Frankreich nach der Französischen Revolution oder, oder, oder...

Marianna Popieluszko, die Mutter des Märtyrerpriesters Jerzy Popieluszko, ist irgendwann in den Jahren nach dem Tod ihres Sohnes einmal gefragt worden, ob sie mit Gott hadere, weil ihr Sohn so grausam sterben musst. Sie antwortete: "Nein. Priestertum bedeutet immer auch Martyrium. Jeder junge Mann, der Priester wird, akzeptiert im Moment der Priesterweihe, dass er möglicherweise das Martyrium erleiden muss."

 Dies jedoch scheint all den Frauenpriestertums-AktivistInnen nicht klar zu sein.






Hier sind zwei Links zu einem Spielfilm über Jerzy Popieluszko. Hier der Moment seines Todes:

https://www.youtube.com/watch?v=zAzjPpuRX5M&index=14&list=PL6074A4EEDA7D5CF0

Und hier seine Beerdigung:

https://www.youtube.com/watch?v=vzFHpqVawoU&index=15&list=PL6074A4EEDA7D5CF0

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