Jasna Góra

Jasna Góra

Dienstag, 10. März 2015

Gegensprechanlagen

Am Montag habe ich einen Reifen an meinem Auto plattgefahren. Im Parkhaus. Grrr.
Ich traue mir nicht recht zu, den Reifen selbst zu wechseln, weil ich nicht weiß, ob ich die Schrauben fest genug ziehe. So stand ich da, etwas verzweifelt und wusste nicht recht, was ich machen sollte. Fünf Leute sind in der Zeit an mir vorbeigekommen, nur zwei haben gefragt, und beide haben gesagt, ich soll doch einfach den Pannendienst rufen. Ja, klar, wenn ich ADAC-Mitglied bin oder wenn ich reich bin, kann ich den Pannendienst rufen, ich bin aber weder das eine noch das andere. Schließlich kam eine Frau, die mir dann gezeigt hat, wie ich über den Parkscheinautomaten Hilfe rufen kann. Dann kam ein Mann von den Stadtwerken und hat den Reifen gewechechselt. Das war wirklich total toll!

Abgesehen davon, dass ich bisher gar nicht wusste, dass man über den Parkscheinautomaten Hilfe rufen kann, hätte ich dennoch Hilfe bei der Benutzung dieses "Notrufs" gebraucht, weil ich die Stimme aus dem Automaten nicht verstehen konnte. Wo ist da das Lippenbild?

Das sind die klassischen Gegensprechanlagenhäuser.

 An dieser Stelle noch eine Frage: Welcher Mensch hat eigentlich diese schrecklichen Gegensprechanlagen in Mehrfamilienhäusern (oder Hochhäusern) erfunden? Ich kann zwar meistens hören, dass da jemand spricht, kann aber nicht verstehen, was derjenige sagt. Und wenn das Hochhaus an einer vielbefahrenen Straße liegt, höre ich meist noch nicht einmal, dass jemand antwortet und den Türsummer höre ich dann natürlich auch nicht, weswegen ich mich immer sofort leicht gegen die Tür lehne, solange bis die Tür aufspringt. Es ist mir schon passiert, dass mir jemand nicht aufgemacht hat, nur weil ihn ich durch die Gegensprechanlage nicht gehört habe und deshalb auch nichts gesagt habe. In Krakau sollte ich mal im österreichischen Konsulat etwas abgeben. So ein Konsulat ist natürlich immer schön abgeriegelt und umzäunt. Da konnte ich durch die Gegensprechanlage nur sagen: Guten Tag, ich bin schwerhörig, ich kann sie nicht vertehen, würden sie bitte rauskommen? Immerhin konnte ich das ja auf deutsch sagen.


Wohne ich selbst im x-ten Stock eines Hauses und jemand klingelt, benutze ich die Anlage nicht, sondern drücke einfach den Türöffner. So viel Vertrauen zu seinen Mitmenschen muss man einfach haben.

Ich verstehe schon den Sinn von diesen Dingern, wenn ich im 12. Stock eines Wohnhauses wohne, will ich nicht bei jedem Klingeln runterrennen und schauen, wer da steht. Für mich als Hörgeschädigte sind sie dennoch total unpraktisch.

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