Jasna Góra

Jasna Góra

Dienstag, 3. März 2015

Ich rede eben laut, damit man mich versteht

Es gibt Leute, denen ist es peinlich mit mir irgendwohin zu gehen, sei es in ein Café oder in ein Restaurant, weil sie meinen, ich würde zu laut reden. Meine Mutter zum Beispiel sagt ständig: "Pst, nicht so laut." Und wirkt dabei immer ganz peinlich berührt.

Interessanterweise klagen aber die Verkäuferinnen in der Bäckerei immer, dass ich zu leise rede. Und in der Kneipe oder im Café passiert es mir auch sehr oft, dass ich nicht verstanden werde, weil ich zu leise rede.

Tatsache ist, dass ich tatsächlich nicht immer abschätzen kann, ob ich nun zu leise, laut genug oder zu laut rede. Und ich frage mich auch manchmal, ob immer alle Umstehenden (oder Umsitzenden) hören können, was ich sage. Es ist mir aber wurscht, ich tausche in der Öffentlichkeit schließlich keine Staatsgeheimnisse aus.

Ich kann durchaus verstehen, dass Guthörende nicht immer wollen, dass alle mithören können. Für mich ist es aber auch nicht immer schön, wenn sie mir suggerieren, dass ich peinlich bin. Eine Nachhilfeschülerin von mir meinte einst, ich würde so laut reden, dass sie davon Kopfschmerzen bekäme. (Besagte Schülerin hat übrigens nie ihre Hausaufgaben gemacht, nie ihre Vokabeln gelernt, hat in der Nachhilfe ständig gefehlt, weil sie dringend zu irgendwelchen Geburtstagen oder Freundinnen gehen musste. Und sie hatte ihre Mutter sehr gut im Griff.)

Im ersten Moment war ich doch etwas konsterniert, aber wenige Tage später fand ich einen Spruch von Regine Hildebrandt, die ja immer für ihr durchdringendes Organ kritisiert wurde: "Ich rede eben laut, damit die Leute mich verstehen. Und mich versteht man auch im Altenheim." Na also!

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