Jasna Góra

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Sonntag, 19. Oktober 2014

Jerzy Popieluszko

Heute vor 30 wurde der polnische Priester Jerzy Popieluszko ermordet.

Nach einer Messe in Bydgoszcz wurde sein Auto von Agenten der Geheimpolizei unter dem Vorwand einer Verkehrskontrolle angehalten. Popieluszkos Fahrer wurde festgenommen und zu einem anderen Auto gebracht. Popieluszko musste ebenfalls aussteigen, wurde zunächst bewusstlos geprügelt, schließlich gefesselt und geknebelt in den Kofferraum eines Autos geworfen. In der Nähe von Wloclawek banden sie ihm einen Sack an die Füße und warfen ihn in die Fluten der Weichsel.

Als im August 1980 die Arbeiter der Warschauer Hütte streikten und gerne eine Heilige Messe auf dem Gelände der Hütte feiern wollten (es war ein Besetzungsstreik, sie konnten das Gelände der Hütte nicht verlassen), wurde Jerzy Popieluszko dorthin geschickt. So wurde er Kaplan der Solidarnosc. Am 13. Dezember 1981 verhängte General Jaruzelski das Kriegsrecht über Polen. Solidarnosc wurde verboten, tausende Mitglieder verhaftet. In dieser Situation begann Jerzy Popieluszko, die Heiligen Messen für das Vaterland zu feiern, zu denen sich jeden Monat tausende in der Warschauer Stanislaus-Kostka-Kirche versammelten.

Jerzy Popieluszko gelang es, in seinen Predigten die Empfindungen der Menschen in Polen auszudrücken. Immer wieder machte er auf die Leiden der Menschen aufmerksam. Zugleich ermutigte er die Gläubigen, ihre persönlichen Leiden mit Christi Leiden zu verbinden, weil sie so Frucht bringen. Kein Sieg ohne Kreuz. Zeitzeugen bekennen, das Jerzy Popieluszko in seinen Messen nicht nur Brot und Wein in Leib und Blut Christi, sondern auch Verzweiflung und Hass in Hoffnung und Liebe verwandelte. "Besiege das Böse durch das Gute." Das ist Popieluszkos Vermächtnis.

Zu seiner Beerdigung kamen schätzungsweise 500.000 Menschen aus ganz Polen. "Unsere Trauer ist Gebet", sagte der damalige Primas von Polen, Jozef Glemp.


http://xj.popieluszko.pl/xjp/galeria-zdjec/8438,Pogrzeb.html

Letztes Jahr am 19. Oktober war ich selbst in Warschau und durfte in der Stanislaus-Kostka-Kirche dem Pontifikalamt zum Gedenken an Jerzy Popieluszko beiwohnen. Hier ein Foto vom Grab Jerzy Popieluszkos:

Die Stanislaus-Kostka-Pfarrei hat ein sehr interessantes Museum über Jerzy Popieluszko. Das Eingangsportal hat die Form eines Kreuzes und daneben steht geschrieben: Das Kreuz wurde uns zum Tor.

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