Jasna Góra

Jasna Góra

Montag, 3. November 2014

Licht

Beim Thema Schwimmbad fällt mir noch eine andere Geschichte ein. Es war im 5. oder 6. Schuljahr beim Schulschwimmen. Da kamen zwei Freundinnen zu mir und fragten nach der Uhrzeit. Ich wunderte mich. Wir standen nämlich genau vor der Schwimmbaduhr, genauer gesagt: wir standen darunter. Also antwortete ich: "Da ist doch die Uhr." Die beiden Mädels lachten und sagten: "Wir sehen das doch nicht."

In der Tat. Die beiden waren Brillenträger und die Brille nimmt man zum Schwimmen in der Regel auch ab. Das war für mich eine ganz neue Perspektive, dass man etwas nicht sehen bzw. erkennen kann, obwohl man mehr oder weniger direkt davor steht. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir auch noch nicht klar gewesen, was Brilletragen eigentlich bedeutet.

Gerade für mich hat das sehen ja noch einmal eine ganz besondere Bedeutung, weil ich damit auch meinen schlechten Hörsinn ausgleiche. Sei es, dass ich von den Lippen absehe. Sei es, dass ich im Straßenverkehr viel mehr umherschaue, weil ich die Gefahr oder das Martinshorn nicht höre. Sei es, dass ich mir Gestik und Mimik der Leute genau anschaue, um erraten zu können, was sie gesagt haben könnten...

Wenn es also dunkel wird, verliere ich nicht nur einen Sinn, sondern gleich zwei. Wenn es dunkel ist, kann ich nämlich nichts mehr sehen. Und wenn ich nichts mehr sehen kann, kann ich auch nichts mehr hören. Komisch nicht? Ich meine, Geräusche kann ich schon noch hören, aber ich kann keine Gespräche mehr führen. Ich sehe nichts.

Dunkelheit mag ich also gar nicht. Ein Wehrmutstropfen für meinen stromsparenden Vater, habe ich doch die Angwohnheit nicht nur da wo ich mich aufhalte, das Licht anzumachen, sondern immer auch im Flur. Damit man was sehen kann.

1 Kommentar:

  1. Das kann ich gut verstehen. Ich bin sehbehindert und kann mit Schuhen mit festen Sohlen nicht laufen, weil dann meine (von mir so genannten) "Hühneraugen" an den Füßen "blind" sind. Der Tastsinn wird durch die harten Sohlen behindert ...

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